Tag: Fachartikel

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7 grundlegende Nutzen der Rechtsprechungsbefugnisse von ORKB

ORKB mit Rechtsprechungsbefugnissen werden oft missverstanden und der Wert ihrer besonderen Merkmale wird in der Regel nicht richtig eingeschätzt. Eine ORKB verfügt über eine Rechtsprechungsbefugnis, wenn sie das gesetzliche Mandat erhalten hat, eine Person wegen einer Unregelmäßigkeit oder eines Schadens im Zusammenhang mit der Verwendung öffentlicher Gelder infolge eines kontradiktorischen Verfahrens zu sanktionieren, vorausgesetzt dies fällt in den Zuständigkeitsbereich der ORKB und kann der betreffenden Person zugeordnet werden.

Leitlinien für die Anwendung der 12 Grundsätze der INTOSAI-P 50

Anlässlich seiner Generalversammlung in Lissabon (Portugal) im September 2021 verabschiedete das Forum der ORKB mit Rechtsprechungsbefugnissen einen Leitfaden, der die Erfüllung der Aufgaben in den Bereichen Rechtsprechung und Streitsachen durch ORKB mit derartigen Befugnissen bekannt machen und fördern soll. Diese Leitlinien liefern und veranschaulichen sehr konkret den Bezugsrahmen für diese Erfüllung unter den Bedingungen der Unabhängigkeit, Objektivität oder Neutralität, der Rechtsverbindlichkeit, des öffentlichen Interesses und der Fairness, die den höchsten internationalen Anforderungen entsprechen.

Übersicht über die INTOSAI-P 50

Die INTOSAI-Grundprinzipien führen die fachlichen Verlautbarungen der INTOSAI an, gleich nach den Deklarationen von Lima und Mexiko, welche die „Magna Carta“ der externen staatlichen Finanzkontrolle bilden und die Voraussetzungen für ihr unabhängiges und effizientes Funktionieren definieren. Momentan, im Jahr 2024, gibt es drei Grundprinzipien: eines befasst sich mit dem Wert und Nutzen von ORKB für Bürgerinnen und Bürger (INTOSAI-P 12), ein anderes mit Transparenz und Rechenschaftspflicht (INTOSAI-P 20) und das dritte führt die 12 Grundsätze auf, welche die Tätigkeiten von ORKB mit Rechtsprechungsaufgaben bei der Erfüllung ihrer Aufgaben anleiten sollen.

Übersicht über die verschiedenen ORKB-Modelle der Weltund Schwerpunkt auf das Rechtsprechungsmodell

Weltweit bestehen für Oberste Rechnungskontrollbehörden drei Hauptmodelle und mehrere Abwandlungen. Sie haben eine sehr lange Geschichte, die manchmal bis ins Mittelalter zurückreicht. Jedoch erneuerten und entwickelten sich alle drei im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als sich die modernen Staaten bildeten.

Q1 2024
Neu aufgedeckte Herausforderungen: Prüfung kleiner Inseln der indonesischen Inselgruppe

Laut Dekret Nummer 100.1.1-6117 des Ministers für innere Angelegenheiten aus dem Jahr 2022 ist Indonesien ein Inselstaat mit über 17.000 Inseln (Minister für innere Angelegenheiten, 2022). Von diesen Inseln sind 13.466 kleine Inseln und nur 146 Inseln sind bewohnt (Finaka, Agam und Putra, 2018). Der Antritt einer Prüfungsreise in der zerstreuten Inselgruppe Indonesien stellt Prüferinnen und Prüfer vor eine Reihe ganz eigener Herausforderungen, insbesondere bei der Untersuchung der Finanzlandschaften der kleinen Inseln.

Normanwendung und Sicherstellung von Qualitätsprüfungen

Nachdem die Oberste Rechnungskontrollbehörde (Office of the Auditor-General; OAG) Fidschi im Jahr 2017 eine Qualitätssicherungsfunktion (Quality Assurance; QA) eingerichtet hatte, beschränkten sich die Vorteile daraus nicht nur auf die Sicherstellung, dass die Prüfungsvorhaben der ORKB im Einklang mit den ISSAIs standen. Sie ermöglichte der ORKB ebenfalls, ihre Prüfungsmethodik und ihr System zur Qualitätskontrolle (Quality Control; QC) zu verbessern.

Widerstandsfähigkeit trotz aller Widrigkeiten: die Reise der ORKB Sint Maarten zu technologischer Stärke

Im September 2017 wurde die karibische Insel Sint Maarten Opfer einer verheerenden Naturkatastrophe, als Hurrikan Irma auf die Insel traf. In der Folge wurde die Infrastruktur der Insel erheblich beschädigt oder zerstört. Abgesehen vom Militär war die Kommunikation, etwa über das Internet oder Mobilnetzwerke, nur unregelmäßig möglich, wodurch der Kontakt mit externen Stellen sporadisch ausfiel. Schnell wurden Maßnahmen ergriffen, um Touristinnen und Touristen sowie sonstige Besucherinnen und Besucher von der Insel zu evakuieren. Gleichzeitig wurde das Eintreffen humanitärer Hilfe zur Bereitstellung von Unterkünften, Lebensmitteln und Unterstützung für die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner koordiniert.

Oberste Rechnungskontrollbehörde Papua-Neuguinea verbessert Prüfungsverwaltung

Papua-Neuguinea ist bei weitem der größte Inselentwicklungsstaat im PASAI-Netzwerk. Seine Infrastruktur ist mangelhaft und Internetzugriff sowie Stromversorgung sind landesweit unbeständig. Der Bau eines Autobahnnetzes, das das gebirgige Land erschließen soll, ist im Gange. Doch nach dessen Fertigstellung könnte sich die Instandhaltung aufgrund von Hangrutschungen, tropischem Wetter und seismischen Aktivitäten als problematisch erweisen. 

Personalbeschaffung und Kompetenzausbau qualifizierter Arbeitskräfte in der Rechnungskontrollbehörde des Bundesstaats Yap

Die Rechnungskontrollbehörde (Office of the Public Auditor; OPA) des Bundesstaats Yap in den Föderierten Staaten von Mikronesien sieht sich mit personellen Herausforderungen konfrontiert, die in den pazifischen Inselstaaten leider nicht ungewöhnlich sind. 

Sich über Wasser halten – versinkende Städte und wie ORKB zur Begrenzung steigender Meeresspiegel und des Klimawandels beitragen können

Als eine der größten Inselgruppen der Welt besteht das Gebiet Indonesiens hauptsächlich aus Wassermassen, wobei Küstenstädte über 17.000 Inseln verstreut liegen. Viele dieser Inseln könnten in den nächsten Jahren jedoch verschwinden. Bereits im Jahr 2005 berichtete die indonesische Meeres- und Fischereiforschungsbehörde (KKP), dass 24 Inseln in der Größe eines Fußballfeldes im Meer versunken seien. Die nationale Forschungs- und Innovationsbehörde (BRIN) legte ebenfalls dar, dass die Landabsenkung an den Küsten der größten Insel Indonesiens in noch nie dagewesenem Ausmaß vonstattengeht: Diese reicht von 2 cm/Jahr bis hin zu besorgniserregenden 11 cm/Jahr in bestimmten Gebieten, unter anderem Jakarta, der Hauptstadt bzw. dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes. Die BRIN prognostiziert, dass nicht weniger als 115 Inseln bis zum Jahr 2100 im Meer versunken sein werden, 92 davon aufgrund der steigenden Meeresspiegel. Da ein Großteil der Infrastruktur an den Küsten liegt, ist Indonesien einem höheren Kosten- und Schadensrisiko ausgesetzt. Daher ist es zu einer unserer größten Sorgen geworden, uns über Wasser zu halten.

Territoriale Rechnungskontrollbehörde Neukaledonien beurteilt Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelt- und Naturkatastrophen

Wie viele Orte in der intertropischen Konvergenzzone ist das französische Überseegebiet Neukaledonien potenziell zerstörerischen Klimarisiken ausgesetzt. Dazu zählen Wirbelstürme und Dürreperioden bzw. Hitzewellen, die Waldbrände verschlimmern. Unsere Kenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels auf Neukaledonien sind jedoch nach wie vor unzureichend.

Kleine Inselentwicklungsländer und Klimaherausforderungen: Perspektiven von der INTOSAI WGEA, PASAI und den Malediven

Kleine Inselentwicklungsländer sind an vorderster Front mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert. Dieser Artikel gibt Aufschluss über die Tätigkeiten der INTOSAI-Arbeitsgruppe zu Umweltprüfungen (WGEA), die Herausforderungen in den Regionen der WGEA der PASAI sowie die besonderen Herausforderungen in einem der am tiefsten gelegenen Länder der Welt, den Malediven.

Die Oberste Rechnungskontrollbehörde Palau und Umweltresilienz 

Die Republik Palau schloss zwei Kreditverträge in Höhe von 28 Millionen Euro mit der Asiatischen Entwicklungsbank (Asian Development Bank; ADB) für die Finanzierung des Koror-Airai-Abwasserprojekts (das Projekt) ab. Das Ziel des Projekts bestand in der Bereitstellung wirksamer, effizienter und nachhaltiger Abwasserdienste in den palauischen Gebieten Koror und Airai. Das Projekt sollte im Jahr 2022 abgeschlossen werden. Das Projekt beinhaltete die Abwassersammlung, ein Aufbereitungs- und Entsorgungssystem sowie Beratungsleistungen für die Steuerung und Umsetzung dieser Arbeiten. 

Prüfung der Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel auf kleinen Inseln

Der Klimawandel ist eines der verbreitetsten Umweltprobleme, mit denen die Welt heutzutage konfrontiert ist. Er zählt zu den größten Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht, da er jedes Land betrifft und verheerende Auswirkungen auf Gemeinschaften sowie Individuen hat. Der Klimawandel bedeutet eine deutliche Veränderung der Temperaturen, des Niederschlags sowie des Klimas, was zu steigenden Meeresspiegeln, wärmeren Temperaturen, Überflutungen sowie allmählichen Veränderungen in den Lebensräumen von Spezies und Organismen führt. Entwicklungsländer, insbesondere kleine Inselentwicklungsländer, sind am stärksten vom Klimawandel betroffen und können sich seine Konsequenzen am wenigsten leisten. Indonesien, als Inselstaat mit über 17.000 Inseln, von denen die meisten klein sind, sieht sich im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels ebenfalls einem sehr hohen Risiko gegenüber. 

Ein Blick in die Zukunft der Rechenschaftspflicht: Highlights vom PASAI-Kongress zur Verbesserung der staatlichen Finanzkontrolle im Pazifikraum

Von Ende Februar bis Anfang März 2023 hielt die Pazifische Assoziation der Obersten Rechnungskontrollbehörden (PASAI) ihren 24. Kongress in Palau ab. Im Rahmen dessen nahmen ORKB aus der Region an einem Workshop zur Strategieentwicklung teil und reflektierten ebenfalls über die Bedeutung guter Prüfungen, der ORKB-Unabhängigkeit sowie der Erfüllung des ORKB-Kernauftrags.

CAROSAI ermittelt Herausforderungen für kleine Inseln in der Region und betont den Bedarf an Ressourcen und ORKB-Unabhängigkeit

Die staatliche Finanzkontrolle auf kleinen Inseln bringt einzigartige Herausforderungen mit sich, die von knappen Ressourcen und Kapazitätsbeschränkungen bis zur Anfälligkeit für nationale und Umweltkatastrophen reichen, wodurch die Sicherstellung von Rechenschaftspflicht und Transparenz in diesen räumlich begrenzten sowie vulnerablen Regionen noch komplexer wird.

Q3 2023
Einsatz eines Geoinformationssystems (GIS) in der staatlichen Finanzkontrolle

Moderne Technologie hat die Welt revolutioniert und ist zu einer bevorzugten Verbündeten von Prüferinnen und Prüfern geworden, da ihr Einsatz sowohl die Effizienz als auch die Wirksamkeit der Prüftätigkeiten erhöhen kann. Weltweit begrüßen Regierungen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors innovative Technologien mit offenen Armen, um ihre Prüfungsverfahren zu modernisieren. Zu diesen Technologien zählen unter anderem Blockchain, künstliche Intelligenz (KI) und Datenanalyse.

Kurbeln Sie die Wirksamkeit Ihrer Wirtschaftlichkeitsprüfungen an: Bausteine einer Theorie über die Wirksamkeit von Obersten Rechnungskontrollbehörden

Viele Oberste Rechnungskontrollbehörden (ORKB) machten Wirtschaftlichkeitsprüfungen in den letzten Jahren zu einer ihrer Hauptaufgaben. Wirtschaftlichkeitsprüfungen erweitern die Rolle einer ORKB von einer Hauptprüferin in der staatlichen Finanzkontrolle zu einer Richterin, Geschworenen und sogar einer Organisationsberaterin. Die INTOSAI bewarb Wirtschaftlichkeitsprüfungen als Methode zum Nachweis der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit staatlicher Maßnahmen („der 3 Es“ vom Englischen „economy, effectiveness and efficiency“) sowie Mittel zur Stärkung der staatlichen Rechenschaftspflicht und Transparenz.

Beurteilung der Informationsqualität aus Anwendersicht

In diesem Artikel wird eine Methode vorgestellt, mit der die tatsächliche Transparenz von auf den Portalen öffentlicher Einrichtungen publizierten Informationen beurteilt werden kann. Dabei werden neben der Verfügbarkeit von Informationen auch Qualitätsanforderungen an die Informationen berücksichtigt: zum Beispiel Aktualität, Vollständigkeit, Prägnanz, Genauigkeit, Klarheit, Verlässlichkeit, Zugänglichkeit und Relevanz.

Oberste Rechnungskontrollbehörde Australien entwickelt Methode zur Prüfung ethischer Aspekte

Die Bedeutung der Ethik in staatlichen Programmen wurde bereits in zahlreichen Prüfungen der Obersten Rechnungskontrollbehörde Australien (Australian National Audit Office; ANAO) hervorgehoben, insbesondere bei Prüfungen der Beschaffungs- und Fördermittelverwaltung. Das Fehlen angemessener Unterlagen und Aufzeichnungen, mit denen die Begründungen für von geprüften Stellen getroffene Entscheidungen und ergriffene Maßnahmen untermauert werden, bildet dabei ein durchgängiges Thema.