Autorin: Iwona Zubrzycka-Wasil, Oberste Rechnungskontrollbehörde Polen
Die ORKB Polen verlängert ihre Amtszeit als Vorsitzende der EUROSAI-Arbeitsgruppe Umweltprüfung (EWGEA)
Die EUROSAI-Arbeitsgruppe Umweltprüfung (EWGEA) feierte anlässlich ihrer Frühjahrssitzung, die vom 15. bis 17. Mai 2024 von der ORKB Malta ausgerichtet wurde, ihr 25-jähriges Bestehen. Die EWGEA-Vorsitzende bekam bei dieser Gelegenheit viel Anerkennung von den beiden ehemaligen EWGEA-Vorsitzenden, den Leitern der ORKB Norwegen und Estland. Nachdem die ORKB Polen grünes Licht von den EWGEA-Mitgliedern und dem Steuerungskomitee bekommen hatte, bewarb sie sich im Juni 2024 für eine zweite Amtszeit und präsentierte den aktuellen Fortschrittsbericht sowie den strategischen Arbeitsplan für die nächsten drei Jahre. Das Präsidium und der Kongress der EUROSAI betrachteten die Bemühungen der ORKB Polen für die Unterstützung der professionellen Zusammenarbeit sowie die Förderung des Wissens- und Erfahrungsaustausches innerhalb der EWGEA und beschlossen, die ORKB Polen für eine zweite Amtszeit zur Vorsitzenden der EWGEA zu ernennen. Das Sekretariat fühlt sich geehrt und dankt den EWGEA-Mitgliedern für ihr Vertrauen. Wir versprechen, unser Bestes zu geben, um den Erwartungen gerecht zu werden.
Die EWGEA bringt europäische ORKB und Stakeholder bei der Frühjahrssitzung 2024 in einen Wissensaustausch
Anlässlich der EWGEA-Frühjahrssitzung in Malta wurde die Sichtweise der Prüferinnen und Prüfer auf die Energiesicherheit im Rahmen von Brainstorming-Runden und Workshops breit diskutiert. Das Treffen, das als hybride Veranstaltung abgehalten wurde, wurde von Vertreterinnen und Vertretern der Generaldirektion Klimapolitik, -anpassung, und -resilienz sowie Kommunikation und Beziehungen zur Zivilgesellschaft der Europäischen Kommission, der Wissens- und Innovationsgemeinschaft Klima (KIC Klima) des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts, der Universität Malta und der Leiterin des Sekretariats der WGEA der INTOSAI sowie von 82 Prüferinnen und Prüfern aus 31 Mitglieds-ORKB der EWGEA, von denen 46 vor Ort in Floriana teilnahmen, besucht. Anlässlich der EWGEA-Frühjahrssitzung wurden die Ergebnisse der jüngsten Prüfungen zu Energiesicherheit und -versorgung vorgestellt sowie diskutiert. Dazu gehörten unter anderem folgende Prüfungen:
- Sicherung eines verlässlichen Stromverteilungsnetzwerks in Malta,
- Sicherheit der Stromversorgung in Estland,
- Prüfungen des Europäischen Rechnungshofs (EuRH), insbesondere im Bereich der Energiesicherheit vor dem Hintergrund der zentralen Entwicklungen in der EU-Politik und im Bereich der Sicherheit der Gasversorgung mit einem Schwerpunkt auf der Beurteilung der wichtigsten Risiken,
- Energieprüfungen angesichts des italienischen Aufbau- und Resilienzplans,
- Energieversorgungssicherheit in Polen,
- Cybersicherheit im Stromversorgungssektor und Eskalation von Cyberangriffen in Norwegen sowie Sicherung des Netzzugangs und steigende Nachfrage nach Netzzugang in Norwegen,
- Prüfung der Energiesicherheitsstrategien der Regierung des Vereinigten Königreichs und
- eine Übersicht über die Energiesicherheitsprüfungen in den Niederlanden.
Zudem präsentierte die ORKB Ukraine einen Bericht zur Gewährleistung der Energiesicherheit – Tätigkeiten staatlicher Einrichtungen zur Ermittlung von Schäden und Verlusten durch den russischen Angriff auf die Ukraine.
Vertreterinnen und Vertreter des EuRH, der ORKB Polen, der ORKB der Niederlande sowie der ORKB Malta moderierten Workshops zur Risikobeurteilung bei Prüfungen im Bereich der Energieversorgungssicherheit, zur Sicherheit der Energieinfrastruktur und zu Herausforderungen bei Prüfungen der Energiesicherheit aufgrund von erneuerbarer Energie sowie Maßnahmen zur Energieeffizienz. Bei den Workshops wurden auch mögliche Prüfungsfragen ausformuliert. Darüber hinaus wurde im Rahmen eines von Prüferinnen und Prüfern aus den Niederlanden moderierten Online-Workshops die Anwendung von Klimagerechtigkeitskriterien bei Energieprüfungen besprochen.
Die EWGEA beteiligt sich an der ClimateScanner-Initiative der INTOSAI
Im Juni 2024 beteiligte sich die EWGEA an den regionalen Schulungsworkshops zum ClimateScanner-Instrument, die von Kolleginnen und Kollegen aus der ORKB Brasilien gehalten wurden und von 40 Prüferinnen und Prüfern aus 25 europäischen ORKB – auch von Mitgliedern der EWGEA-Familie – besucht wurden. Anlässlich der bevorstehenden 29. Klimakonferenz (COP) der Klimarahmenkonvention der VN (UNFCCC) in Baku, Aserbaidschan, werden die ORKB Brasilien und die ClimateScanner-Führungsgruppe im November 2024 die Prognose der globalen ClimateScannner-Beurteilung vorstellen.
Beim EWGEA-Jahrestreffen standen Wetterextremereignisse und Vorsorge auf der Tagesordnung
Am 3. und 4. Oktober hielt die EWGEA ihr Jahrestreffen, das von der ORKB Aserbaidschan ausgerichtet wurde, in Baku in einem hybriden Format ab. Das Treffen legte den Fokus auf Wetterextremereignisse sowie Vorsorgestrategien und wurde von 81 Prüferinnen und Prüfern, die 36 Mitglieds-ORKB der EWGEA vertraten, besucht; 44 Prüferinnen und Prüfer waren vor Ort in Baku. Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, der Europäischen Weltraumorganisation und des polnischen Instituts für Meteorologie und Wasserwirtschaft sowie aus ORKB hielten einführende Präsentationen.
Ein Vertreter des gemeinsamen Forschungszentrums der Europäischen Kommission eröffnete das Jahrestreffen der EWGEA in Baku mit einer Präsentation darüber, wie die Erdbeobachtung des Satelliten Copernicus die Vorsorge auf Wetterextremereignisse unterstützen könnte, unter anderem durch Prognosen, die Beurteilung der Eintrittswahrscheinlichkeit und Heftigkeit, Risikomanagement und Analysen der Beseitigung der Auswirkungen von Wetterextremphänomenen sowie Katastrophen.
Am zweiten Tag des Treffens gab es vier Workshops, die von Vertreterinnen und Vertretern des Europäischen Rechnungshofs, der ORKB Tschechien sowie der ORKB Belgien moderiert wurden. Die wichtigste Erkenntnis der Workshops war, dass es in Gebieten, die Naturkatastrophen besonders stark ausgesetzt sind, entscheidend ist, bevorstehende Extremereignisse, zum Beispiel starke Hochwasser, Hurrikane, Dürren und erhöhte Risiken für Brände, genau vorherzusagen. Die Voraussetzungen für die Minimierung des von Katastrophen verursachten Schadens sind genaue und zeitgerechte Prognosen, ohne die es nicht möglich wäre, Warnungen und Evakuierungsaufrufe zu senden. Technologische Fortschritte im Bereich der Wettervorhersage sind von entscheidender Bedeutung, damit die Herausforderungen, die das Ausmaß der Wetterextremereignisse der letzten Jahre mit sich bringt, bewältigt und Schäden für Mensch sowie Umwelt verhindert werden können.
Für weitere Informationen und die Links zu den anlässlich der diesjährigen EWGEA-Treffen gehaltenen Powerpoint-Präsentationen besuchen Sie bitte www.eursaiwgea.org oder kontaktieren Sie eurosaiwgea@nik.gov.pl.